Königliche Momente
Es ist ... ein Druckbogen! Hipphipp-Hurra! Was lange währt wird endlich gut. Nicht umsonst haben die Cowboys aus Heidelberg eine Woche lang die Druckhalle belagert, um die Maschine zum Laufen zu bekommen. Kistenweise Material wurde Tag um Tag verbaut, meterlange Kabel angeschlossen und armdicke Schläuche verlegt. Die Toleranzen schwanken zwischen tausendstel Millimeter und knapp daneben. Dafür gab´s auch literweise Kaffee und unzählige Würste, Pizza, panierte Schnitzel und sonstige Nervennahrung. Denn nicht nur der Schöler, auch der Heidelberger ist gerne hungrig!
Der erste Bogen
Langsam wurde es dann immer spannender. Immer mehr Schöler drängten sich um den Papieranleger. Das tiefe Dröhnen der Maschinen, die erwartungsvollen Gesichter und ein ständiges Gerangel um die besten Platze waren die Anzeichen dafür, dass beim Schöler wieder einmal Geschichte geschrieben wird.
Vergessen waren die blasenden Sauger, als endlich der erste Bogen in die Maschine läuft, und die Laune wurde minütlich besser, als der dann hinten auch noch heraus kam und unschuldig weiß in der Druckauslage liegenblieb.
Höchste Zeit für Farbe und Platten
Und so kam es dann, wie es kommen musste: die Maschine pustete leicht auf den Papierstapel um die Bögen zu vereinzeln, der Sauger führte den Bogen sanft zum Schuppenausleger, dort wurde er behutsam ausgerichtet und dann vom Greifer durch die Maschine geführt - von Druckwerk zu Druckwerk, um liebevoll mit Wasser und Farbe benetzt zu werden und zum Schluss federleicht in die Auslage zu fallen.
Kurz: der allerallererste Job lief auf der neuesten Maschine und man konnte fröhliche Schölers sehen. Dann gab es für alle noch einen Schluck Champagner - oder war es doch Prosecco? - und im Nachhinein kann man sagen, dass man sich als Schöler wohl doch mehr über den ersten Druckbogen als über den neuen Königssohn in England gefreut hat.
Mir jedenfalls war es eine unvergessliche Freude und der neue Wunderknabe wird uns noch einige Zeit begleiten!